Krebsentstehung

Krebs ist eine genetische Erkrankung bei der es zu Mutationen in der Abfolge der Nukleotide in der DNA kommt. Die Krebsentstehung ist ein mehrstufiger Prozess. Die meisten Krebszellen tragen mehrere Mutationen in unterschiedlichen Genen. Für die Entwicklung von Darmkrebs konnte gezeigt werden, dass Mutationen in mindestens unterschiedlichen Genen notwendig sind, damit sich aus einer gesunden Epithelzelle eine Darmkrebszelle entwickelt.

Der Zusammenhang zwischen einem ausreichendem Vitamin D Status (Vitamin D-Blutwerten) und einem geringeren Krebsrisiko bzw. geringerer Krebsmortalität ist seit etwa 2007 bekannt (siehe auch hier). Eine neue Studie aus April 2016 von McDonnell et al. unterstützt diese These mit Daten, die zeigen, dass durch noch höhere Vitamin D-Blutwerte eine weitere Reduktion des Krebsrisikos um 65 % erreicht werden kann.

Klinisch teilt sich der Prozess der Krebsentstehung in mehrere Phasen auf. Die Initiation, die Promotion, die Progression und die vaskuläre Phase.

Initiation

In der Initiationshase ereignet sich in einer einzelnen Zelle ein Mutationsereignis in ihrer DNA. Man nimmt an, dass täglich mehrere tausend solcher Mutationsereignisse in den Zellen des menschlichen Körpers stattfinden. Meistens werden solche Mutationen durch DNA-Reparaturmechanismen der Zelle erkannt und direkt behoben oder die Zelle löst den programmierten Zelltod (Apoptose) aus und stirbt. Diese Mechanismen funktionieren in der Regel sehr gut, aber in seltenen Fällen kann es passieren das eine solche Mutation nicht erkannt wird und die DNA der betroffenen Zelle dauerhaft verändert wird.

Promotion

Nur in sehr seltenen Fällen hat eine nicht „reparierte“ Mutation in einer Zelle zur Folge, dass diese sich teilen kann und mehrere Zellen mit dieser Mutation entstehen. So kann es zu einem Wachstum dieser nun entarteten Zellen kommen. Es entsteht ein sogenannter Mikrotumor, der einen maximalen Durchmesser von etwa 0,5 mm hat. Weiter können die entarteten Zellen nicht wachsen, weil Ihnen sonst Sauerstoff und Nährstoffe fehlen.

Progression

Damit sich aus einem Mikrotumor ein Tumor entwickeln kann benötigen die entarteten Zellen mehr Nahrung und Sauerstoff. Hierfür müssen Sie sich mit sauerstoffreichem Blut versorgen. Die Bildung neuer Blutgefäße (Angiogenese) setzt allerdings bestimmte Eigenschaften voraus, die die entartete Zelle erst durch weitere Mutationsereignisse erhalten kann. Die Promotionsphase kann sich deshalb über sehr lange Zeiträume (1-40 Jahre) hinziehen.

Vaskuläre Phase – Exponentielles Tumorwachstum

Wenn es allerdings zu einer Neubildung von Blutgefäßen im Bereich der entarteten Zellen kommt, können die Zellen plötzlich sehr gut mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Die Folge kann ein exponentielles Wachstum sein, dass die Tumorgröße innerhalb von zwei Wochen um das bis zu 16.000fache ansteigen lässt. So kann es passieren, dass es – nach einer sehr langen Zeit in der die Krebszellen sozusagen in einer Art Schlafzustand in Form von Mikrotumoren im Körper persistieren – zu einem unkontrollierten (vaskulären) Wachstum der Zellen und somit zur Tumor-Progression kommt. Erst jetzt ist der Tumor klinisch nachweisbar!

Fast jeder ältere Mensch hat klinisch nicht manifestierte Mikrotumoren

Es gibt Berichte von klinisch nicht manifestierten Mikrotumoren und das bei fast allen primären Krebsarten. Interessanterweise findet man bei älteren Menschen, die an einer anderen Todesursache als Krebs starben, in beinahe 100% der Fälle Mikrotumoren in der Schilddrüse, bei einem Drittel der Männer Mikrotumoren in der Prostata und bei einem Drittel der Frauen Mikrotumoren in der Brust. Offensichtlich gibt es Mechanismen die verhindern, dass sich diese Mikrotumoren mit Blutgefäßen ausstatten und sich zu klinisch nachweisbaren Tumoren entwickeln können.

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