Mangelernährung

Mangelernährung und Gewichtsverlust bei Krebspatienten

Als Begleiterscheinungen der Tumorerkrankung und durch Nebenwirkungen der onkologischen Therapie kommt es häufig zu Appetitlosigkeit (Anorexie) und damit verbundener Mangelernährung. Ein entstehender Gewichtsverlust kann in einer schweren Unterernährung (Kachexie) münden, die mit dem Abbau von Muskelmasse und Fettgewebe einhergeht. Ziel einer Ernährungstherapie ist es deshalb unter anderem das Auftreten von Anorexie und vor allem Kachexie durch geeignete präventive Ernährungsmaßnahmen früh genug entgegenzuwirken.

Verschiedene Faktoren können bei Krebspatienten zu einer Mangelernährung führen1. Es kann bei Krebspatienten zu krankheits- und therapiebedingten Veränderungen des Stoffwechsels kommen2. Auch Veränderungen im Energiebedarf werden beobachtet1. In der Folge der Erkrankung entsteht oft ein erhöhter Fettbedarf, ein sinkender Kohlenhydratbedarf (Zucker) und ein steigender Proteinbedarf (Eiweiße)3. Außerdem ist bekannt, dass Krebspatienten einen erhöhten Bedarf an Mikronährstoffen aufweisen3-8. Ein weiterer wichtiger Faktor für eine Mangelernährung ist eine zu geringe Nahrungsaufnahme, die zahlreiche Gründe haben kann.

Neben krankheitsbedingten Veränderungen des Stoffwechsels sind zahlreiche psychische und physische Symptome ursächlich für das Auftreten von Anorexie und zu geringe Nahrungsaufnahme.2, 3. Wichtige psychische Symptome sind Angst, Depression, Schmerzen und generelle Nahrungsmittelaversionen. Wichtige physische Symptome sind Fatique, Kau- und Schluckbeschwerden, Schleimhautentzündungen, Mundtrockenheit, Malabsorption, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall (Diarrhö) und Verstopfung.

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Literatur

  1. Duguet, A., Bachmann, P., Lallemand, Y. & Blanc-Vincent, M. P. Summary report of the Standards, Options and Recommendations for malnutrition and nutritional assessment in patients with cancer (1999). Br J Cancer 89 Suppl 1, S92-7 (2003).
  2. Santarpia, L., Contaldo, F. & Pasanisi, F. Nutritional screening and early treatment of malnutrition in cancer patients. J Cachexia Sarcopenia Muscle 2, 27-35 (2011).
  3. Holzhauer, P. & Gröber, U. Checkliste komplementäre Onkologie : 71 Tabellen (Hippokrates Verl., Stuttgart, 2010).
  4. Beuth, J. Gesund bleiben nach Krebs (TRIAS Verlag in MVS, Stuttgart, 2006).
  5. Beuth, J. Krebs ganzheitlich behandeln (TRIAS Verlag in MVS, Stuttgart, 2007).
  6. Unger, C. & Weis, J. Onkologie – Unkonventionelle und supportive Therapiestrategien (Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2004).
  7. Kumar, N. B. in Nutritional Management of Cancer Treatment Effects 7-41 (Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, 2012).
  8. Kruizenga, H. M. et al. Screening of nutritional status in The Netherlands. Clin Nutr 22, 147-52 (2003).