Vitamin D

1 Einleitung

Vitamin D ist eigentlich gar kein Vitamin sondern die Vorstufe eines Hormons. Neben dem Begriff „Sonnenvitamin“ kursieren die Begriffe „Sonnenhormon“, „Knochenvitamin“ und „Anti-Krebs-Vitamin“. Man nennt Vitamin D auch Sonnenhormon, weil es hauptsächlich in der Haut unter Einfluss von Sonnenlicht (UVB-Strahlung) gebildet wird1. Nur 10-20% des Vitamin D werden in Form von über die Nahrung aufgenommen1.

Vitamin D spielt eine zentrale Rolle im Phosphorhaushalt, im Calciumhaushalt und im Knochenaufbau, die über Niere und Schilddrüse gesteuert werden. Weniger bekannt sind die (autokrinen) Funktionen von Vitamin D außerhalb des Calciumhaushalts, obwohl 80% des gesamten aktiven Vitamin D Hormons Calcitriol außerhalb der Nieren gebildet wird2. Vitamin D wirkt so auf den meisten Zellen des Immunsystems, Lymphknoten, Hautzellen, Dickdarmzellen, Pankreaszellen und die Prostata2-4.

Ein Mangel an Vitamin D führt bei Kindern zu Rachitis und bei Erwachsenen zum Verlust der Knochendichte5. Zudem spielt Vitamin D eine Rolle bei Autoimmunerkrankungen, Infektionskrankheiten, kardiovaskulären Erkrankungen und verschiedenen Krebserkrankungen5, 6.

2 Vitamin D – Versorgung

Die Vitamin D Zufuhr über die Nahrung spielt nur eine untergeordnete Rolle7. Vitamin D kommt in sehr wenigen Nahrungsmitteln (vor allem Fischprodukte und Pilze, Leber, Käse und Ei6) und meist in sehr geringer Menge vor. Seit 2012 empfiehlt die DGE eine tägliche Aufnahme von 20 µg (800 IE, Internationale Einheiten; 1.000 IE = 25 µg) Vitamin D für Menschen, die nicht der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind und ihren gesamten Vitamin D Bedarf über die Ernährung decken müssen8. Allerdings beträgt die tägliche Aufnahme von Vitamin D bei Kindern und Erwachsenen nur 1-4 µg9. Redakteure von N-tv schrieben, dass man täglich 400 g Makrele, 16 bis 20 Eier oder 1 Kilogramm Shiitake-Pilze essen müsse, um seinen Vitamin D Bedarf allein über die Nahrung zu decken. Laut der nationalen Verzehrstudie II aus dem Jahr 2008 erreichen übrigens nur 18% der Männer und 9% der Frauen die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin D9.

Um einen optimalen Vitamin D Status zu erreichen muss man sich genügend in der Sonne aufhalten, weil Vitamin D unter Einfluss von Sonnenlicht (UVB-Strahlung) in der Haut gebildet wird. Ein durchschnittliches Sonnenbad, das zu einer leichten Rötung der Haut nach 24 Stunden führt, soll in etwa so viel Vitamin D produzieren wie die Einnahme von 10.000-25.000 IE (Internationale Einheiten) Vitamin D2, 10. Die Menge des gebildeten Vitamin D hängt von der Jahreszeit, der Intensität und zeitlichen Dauer der Sonneneinstrahlung, der exponierten Körperoberfläche und vom Hauttyp ab.

Menschen mit natürlich dunkler Haut müssen sich etwa 5 mal so lange in der Sonne aufhalten, um dieselbe Menge an Vitamin D zu bilden11, 12. Die Verwendung von Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 15 reduziert die Vitamin D Synthese um bis zu 99%1, 13, weshalb unter Verwendung von Sonnencremes kaum Vitamin D über die Haut produziert wird. Zudem gibt es offensichtlich eine inverse Korrelation zwischen Fettleibigkeit und Vitamin D Status14. Ältere Menschen sind nur eingeschränkt in der Lage Vitamin D unter UVB Einfluss Vitamin D in der Haut zu synthetisieren.

Aufgrund des gewandelten Lebensstils, des Computerzeitalters und der teilweise hohen Luftverschmutzung in Großstädten, halten sich viele Menschen nicht mehr lange genug im Freien auf, um über die Haut ausreichend Vitamin D bilden zu können. Die Folge ist eine weltweit verbreitete Unterversorgung mit Vitamin D.

3 Biosynthese des aktiven Vitamin D Hormons Calcitriol

3.1 Bildung von Vitamin D3 (Cholecalciferol) in der Haut

Zur Bildung des aktiven Hormons Calcitriol (1,25(OH)2D) sind einige biochemische Reaktionen notwendig. In der Haut wird zunächst das Provitamin 7-Dehydrocholesterol unter Einfluss von Sonnenlicht in das Prävitamin D3 umgewandelt. Prävitamin D3 wird daraufhin unter Wärmeeinfluss zu Vitamin D3 (Cholecalciferol) isomersiert15.

3.2 Bildung des aktiven Vitamin D Hormons im menschlichen Körper

Vitamin D3 gelangt in das Blut, wird an das Vitamin D-bindende Protein (DBP) gebunden und zur Leber transportiert, wo es weiter zu Calcidiol (25-OH-D) hydroxyliert wird1. Calcidiol wird hauptsächlich in der Niere, aber auch in anderen Zellen des menschlichen Körpers3 in das biologisch aktive Vitamin D Hormon Calcitriol (1,25(OH)2D) umgewandelt1, 15.

3.3 Das aktive Vitamin D Hormon Calcitriol

Calcitriol (1,25(OH)2D) ist ein Secosteroid mit Ähnlichkeit zu den Steroidhormonen4, 16. Es ist die physiologisch aktive Form des (Prohormons) Vitamin D. Seine vielfältigen biologischen Wirkungen entfaltet Calcitriol vor allem in den Nieren, den Knochen und der Nebenschilddrüse7. Zudem wird Calcitriol unter Anderem auch in Dickdarmzellen, Hautzellen, Monozyten, Makrophagen und der Prostata gebildet3, wo es hochaffin an den Vitamin D Rezeptor (VDR) bindet15. Fast alle Zellen des menschlichen Körpers verfügen über einen funktionellen VDR. Durch die Bindung an den VDR reguliert Calcitriol direkt und indirekt über 1000 verschiedene Gene17. Die Zellabhängige Regulierung von Vitamin D abhängigen Genen erklärt die vielfältigen biologischen Wirkungen von Vitamin D und den Zusammenhang mit verschiedenen Erkrankungen im menschlichen Körper.

3.4 Vitamin D Serumspiegel – Calcidiol (25-OH-D)

Uwe Gröber nennt den 25-OH-D-Spiegel im Serum auch das Barometer zur Labordiagnostischen Beurteilung des Vitamin D Status18. Das Prohormon Calcidiol (25-OH-D) ist der stabilste Vitamin D Metabolit15. Weil es sowohl aus tierischen Vitamin D3 (Cholecalciferol), als auch aus pflanzlichen Vitamin D2 (Ergocalciferol) gebildet wird, ist der Blutserumwert von Calcidiol (25-OH-D) der beste Indikator für die Vitamin D Versorgung des Körpers15, 19.

4 Vitamin D Status – Deutschland und Weltweit

4.1 Deutschland

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat 2011 Daten zum Vitamin D Status in der deutschen Bevölkerung veröffentlicht3. Hierbei handelt es sich um Messwerte von Calcidiol (25-OH-D), die die Gesamtheit an über die Nahrung aufgenommenem und über die Haut gebildetem Vitamin D reflektieren.

Der mediane Vitamin D Status von 3917 Erwachsenen, davon 44% Männer und 56% Frauen, lag bei 44,9 nmol/l3. 16% der Erwachsenen hatten Werte unter <25 nmol/l, 57% der Erwachsenen hatten Werte unter <50 nmol/l und 78% der Erwachsenen hatten Werte unter <75 nmol/l Calcidiol (25-OH-D) zu verzeichnen. Somit weisen anhand der Kriterien der DGE ca. 16% aller deutschen Erwachsenen einen Vitamin D Mangel auf. Anhand der Kriterien der US-amerikanischen Endocrine Society haben sogar 78% der deutschen Erwachsenen keinen ausreichenden Vitamin D Status.

4.2 Vereinigte Staaten von Amerika

In den USA wurde 2009 ein Report zum Vitamin D Status der US-amerikanischen Bevölkerung veröffentlicht5. Es wurden zwei Studien ausgewertet, eine Studie aus den neunziger Jahren (NHANES III) und eine 7 Jahre spätere Studie (NHANES 2001-2004). In der US-Gesamtbevölkerung haben die Vitamin D Spiegel innerhalb einer Dekade um 20% abgenommen. Während der durchschnittliche Vitamin D Status in den USA in den neunziger Jahren bei 75 nmol/l lag, so lag er sieben Jahre später bei 60 nmol/l. Auffällig ist der deutliche Unterschied im Vitamin D Status zwischen den unterschiedlichen Ethnien. So ist gemäß der Hautfarbe ein klarer Trend von höheren Vitamin D Spiegeln bei der weißen Bevölkerung, über mittlere Vitamin D Spiegel bei den mexikanisch stämmigen Amerikanern, hin zu den niedrigsten Vitamin D Spiegeln bei US-Afro-Amerikanern zu erkennen.

Das höhere Gesamtniveau der Vitamin D Spiegel in den USA im Vergleich zu Deutschland, erklärt sich aus der Tatsache, dass Milchprodukte und andere Lebensmittel in den USA häufig mit Vitamin D angereichert sind10. Das gilt im übrigen auch für Kanada6 und seit einigen Jahren für Finnland und Schweden10.

4.3 International

In einer Metaanalyse von 195 weltweiten Studien konnte gezeigt werde, dass 7% der Proben Werte unter <25 nmol/l, 37% der Proben Werte unter < 50 nmol/l und 88% der Proben Werte unter <75 nmol/l aufwiesen20.

4.4 Zusammenfassung

Es ist davon auszugehen, dass eine weltweit verbreitete Unterversorgung mit Vitamin D besteht2, 10, 15, 19, 21. Anhand der Kriterien der US-amerikanischen Endocrine Society hatten weltweit 88% und deutschlandweit 78% der Menschen einen nicht ausreichenden Vitamin D Status. Außerdem haben 16% aller Deutschen einen Vitamin D Mangel. Die vorliegenden Daten machen zudem deutlich dass Menschen mit dunklerem Hauttyp eine deutlich schlechtere Vitamin D Versorgung haben.

5 Optimaler Vitamin D Status und Vitamin D Mangel

5.1 Optimaler Vitamin D Status

Bei allen folgend genannten Werten zum Vitamin D Status handelt es sich um Blutserumwerte von Calcidiol (25-OH-D). Es kursieren zwei Einheiten zum Vitamin D Status, 2,5 nmol/l entsprechen in etwa 1 ng/ml Calcidiol.

Die Empfehlungen internationaler Gesellschaften und Wissenschaftler zu einer optimalen Versorgung mit Vitamin D im Blutserum variieren stark und geben Werte zwischen 50-250 nmol/l an. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine optimale Serumkonzentration von mehr als >50 nmol/l, um einen optimalen Vitamin D Status zu gewährleisten3. Die US-amerikanische Endocrine Society empfiehlt hierfür mehr als >75 nmol/l19. Führende Wissenschaftler halten sogar Werte von 75-150 nmol/l für eine optimale Vitamin D Versorgung für notwendig1, 2, 5, 7, 18. Eine toxische Wirkung von Vitamin D ist erst bei deutlich höheren Werten über >450 nmo/l zu erwarten1, 7, 10, 19, 22, 23.

Zieht man die Ergebnisse zahlreicher Studien zu gesundheitsfördernden Wirkung von Vitamin D in Betracht wird deutlich, dass man mindestens einen Serumwert von 75 nmol/l haben sollte um optimal mit Vitamin D versorgt zu sein24. Um eine gute Versorgung mit Vitamin D zu gewährleisten sollten als Zielwert eine Serumkonzentrationen von über >75 nmol/l, am besten zwischen 75-150 nmol/l (30-60 ng/ml) erreicht werden, zumal erst sehr viel höhere Werte als gesundheitsgefährdend gelten7, 19, 22, 23.

5.2 Vitamin D Mangel

Leider gibt es keine international einheitliche Definition zum Vitamin D Mangel20. Die DGE spricht bei Werten unter 25-30 nmol/l von Mangelversorgung mit Vitamin D3. Lips et al. klassifizierten im Jahr 2013 Vitamin D Mangel folgendermaßen: schwerer Mangel (<12.5 nmol/L), Mangel (12.5–25 nmol/L), nicht ausreichend (25–50 nmol/L), ausreichend (>50 nmol/L)6, 25. Die US-amerikanische Endocrine Society (ES) definiert Vitamin D Mangel mit Serumwerten unter <50 nmol/L, Werte kleiner als <75 nmol/l sind nicht ausreichend und erst Werte zwischen 75-250 nmol/l entsprechen einem ausreichenden Vitamin D Status19. Eine maximale Calciumaufnahme im Darm wird im übrigen erst über >80 nmol/l erreicht26, 27.

Ein besonderes Risiko eines Vitamin D Mangels haben Menschen die sich selten im Freien aufhalten, Menschen die im Freien häufig Sonnencremes mit einem hohen Lichtschutzfaktor verwenden, Menschen mit natürlich dunkler Haut, ältere Menschen und übergewichtige Personen19, 28.

6 Vitamin D Supplementierung

6.1 Weltweite Unterversorgung mit Vitamin D

Weltweit sind 30-50% aller Menschen von einer Unterversorgung mit Vitamin D gefährdet10, 20, manche Experten sprechen deshalb von einer weltweit verbreiteten Unterversorgung mit Vitamin D1, 5, 10, 21. Die Autoren des Reports zum Vitamin D Status der US-amerikanischen Bevölkerung sind der Meinung, dass eine generelle Vitamin D Supplementierung sinnvoll ist5. Sie betonen, dass die Nährstoffanreicherung mit Vitamin D in den USA schon zu einem deutlichen Rückgang von Rachitis bei Kindern und Problemen mit der Knochendichte bei Erwachsenen geführt habe5. Die neuen Erkenntnisse zur Verbindung zwischen unzureichender Vitamin D Versorgung und dem Auftreten von Infektionskrankheiten, kardiovaskulären Erkrankungen und verschiedenen Krebserkrankungen legen eine Intensivierung der Vitamin D Supplementierung nahe.

6.2 Vorgaben und Empfehlungen zur Vitamin D Supplementierung

In Deutschland sind die Vorgaben zur Vitamin D Supplementierung sehr vorsichtig. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt seit 2012 eine Vitamin D Supplementierung für Personen, denen es nicht möglich ist einen Vitamin D Serumspiegel (Calcidiol, 25-OH-D) von >50 nmol/l zu erreichen3. Vor allem Menschen die sich selten im Freien aufhalten, Menschen mit dunkler Hautfarbe und ältere Menschen könnten laut der DGE auf eine Vitamin D Supplementierung angewiesen sein. Neugeborene sollten zur Rachitis-Prophylaxe im ersten Jahr eine Vitamin D Supplementierung erhalten8. In diesem Zusammenhang hält die DGE seit 2011 – vor allem bei älteren Personen – eine Supplementierung von mindestens 800 IE (20 μg) Vitamin D pro Tag für gerechtfertigt3.

Die US-amerikanischen Endocrine Society (ES) hält eine generelle Vitamin D Supplementierung für sinnvoll und notwendig19. Seit 2011 empfiehlt sie einen Vitamin D Serumspiegel von mindestens >75 nmol/l für Personen die ein Risiko einer Vitamin D Unterversorgung haben. Die ES macht in Ihren Richtlinien klare Vorgaben zur Vitamin D Supplementierung. Sie empfiehlt bei Kindern bis 18 Jahren die Gabe von 400-1.000 IE (Internationale Einheiten; 1.000 IE = 25 µg), und bei Erwachsenen die Gabe von 1.500-2.000 IE Vitamin D am Tag. In bestimmten Fällen (Fettleibigkeit, bestimmte Medikationen) sei die 2-3 Fache Menge an Vitamin D notwendig. Liegt eine deutliche Vitamin D Unterversorgung (<75 nmol/l) vor, können bei Kindern bis zu 4.000 IE und bei Erwachsenen bis zu 10.000 IE pro Tag notwendig sein. Bei schwerem Vitamin D Mangel könnten auch bis zu 50.000 IE Vitamin D pro Tag verabreicht werden19.

6.3 Überwachung des Vitamin D Status und Nebenwirkungen

Vor, während und nach einer Vitamin D Supplementierung sollten Blutserumwerte von Calcidiol (25-OH-D) regelmäßig überprüft werden. Bei Vorliegen einer Indikation ist auch die regelmäßige Messung des Calciumspiegels sinnvoll19. Es ist wichtig während der Vitamin D Gabe nicht gleichzeitig (große Mengen) Calcium zu supplementieren, da es zur Bildung von Nierensteinen kommen kann und negative kardiovaskuläre Effekte auftreten können29. Außerdem hat die Gabe von Calcium keine positiven Effekte auf die Gesundheit, wenn der Vitamin D Status bereits ausreichend ist29.

7 Vitamin D bei verschiedenen Krankheiten

Vitamin D entfaltet seine vielfältigen biologischen Wirkungen im menschlichen Körpers durch die Wirkung des Secosteroids Calcitriol (1,25(OH)2D). Vitamin D spielt eine zentrale Rolle im (endokrinen) Phosphor- und im Calciumhaushalt, die durch die Niere und die Schilddrüse gesteuert werden und fundamental an der Knochenbildung beteiligt sind. Bei schwerem Vitamin D Mangel kommt es zu Mineralisationsstörungen der Knochen (Osteoporose, Osteomalazie, Rachitis) und Muskelschwäche (Myopathien, verbunden mit Muskelschmerzen und Gangstörungen)3.

Weniger bekannt sind die (autokrinen) Funktionen von Vitamin D außerhalb des Calciumhaushalts. 80% des gesamten Calcitriols im menschlichen Körper werden außerhalb der Nieren gebildet und verwendet2. Calcitriol wird unter Anderem in den meisten Zellen des Immunsystems, Lymphknoten, Hautzellen, Dickdarmzellen, Pankreaszellen und der Prostata gebildet2-4, wo es hochaffin an den Vitamin D Rezeptor (VDR) bindet15. Durch die (autokrine) Interaktion mit dem VDR kann Vitamin D die Teilung von Zellen hemmen, die Differenzierung von Zellen aktivieren und das Immunsystem modulieren30. Der VDR reguliert direkt und indirekt über 1000 verschiedene Gene17. Diese autokrine Funktion von Vitamin D, die über den VDR in vielen verschiedenen Zellen des menschlichen Körpers vermittelt wird, spielt bei der Entwicklung zahlreicher Krankheiten eine Rolle2, darunter Autoimmunerkrankungen, Infektionskrankheiten, kardiovaskuläre Erkrankungen, und zahlreiche Krebserkrankungen5, 6. Autoimmunerkrankungen die mit der Wirkung von Calcitriol in Verbindung gebracht werden sind unter Anderem Multiple Sklerose, Rheumatoide Arthritis, Diabetes und Psoriasis2.

Aufgrund der großen Zahl unterschiedlicher Erkrankungen die mit dem Vitamin D Status in Verbindung gebracht werden, kann an dieser Stelle nicht näher auf ihre Ursachen oder unterschiedliche epidemiologischen Studien eingegangen werden. Der Zusammenhang zwischen Vitamin D Status und dem Auftreten verschiedener Erkrankungen, wurden in zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen, Metaanalysen und Studien untersucht 3, 31, 32. So konnten mehr als ein Dutzend Metaanalysen einen Nutzen besserer Vitamin D Versorgung bezüglich Sturzrisiko und Frakturrisiko und einen möglichen protektiven Effekt beim Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse demonstrieren3. Laut eine Metaanalyse von Studien mit insgesamt 26.018 Frauen und Männern zwischen 50 und 79 Jahren, bei einer medianen Beobachtungszeit zwischen 4,2 und 15,8 Jahren, hatten Menschen mit Vitamin D Unterversorgung (unter <22,5 nmol/l) ein um 57% erhöhtes Risiko frühzeitig zu sterben32.

Das Risiko an kardiovaskulären Erkrankungen zu sterben war statistisch gesehen um 41% erhöht. Menschen mit einer vorherigen Krebserkrankung und Vitamin D Mangel starben statistisch gesehen 70% häufiger an Krebs32. Laut einer ähnlichen Studie aus dem Jahr 2014 an insgesamt 26.000 Menschen aus Europa und den USA zeigte sich eine um 90% höhere Gesamtmortalität bei Menschen mit Vitamin D Unterversorgung ( ≤30 nmol/l) im Vergleich zu Menschen mit einem ausreichenden Vitamin D Status (>30 nmol/l)31. Die Krebsmortalität war bei Menschen mit schwerem Vitamin D Mangel (<22 nmol/l) im Vergleich zu Menschen mit einem ausreichenden Vitamin D Status (>75 nmol/l) um 70% erhöht31.

8 Vitamin D bei Krebserkrankungen

Es liegt zudem eine beeindruckende Vielzahl wissenschaftlicher Studien vor die zeigen, dass eine Vitamin D Supplementierung bei vielen unterschiedlichen Krebsarten positive Auswirkungen auf den Therapieerfolg (Gesamtüberleben, Ereignisfreie Zeit, Auftreten von Metastasen) hat.

Insgesamt sind die zahlreich vorliegenden Studien um Thema Vitamin D und Krebs qualitativ hochwertig. Die wissenschaftliche Evidenz zur Korrelation zwischen Vitamin D Unterversorgung und dem Auftreten von vielen verschiedenen Krebserkrankungen, ihrem aggressiveren Verlauf, sowie dem Einfluss auf das Gesamtüberleben ist dementsprechend hoch und überzeugend.

8.1 Zusammenhang Vitamin D und Krebs

Für eine Vielzahl von Krebserkrankungen konnte bereits ein Zusammenhang zum Vitamin D Status gezeigt werden. Hierfür sind vermutlich die autokrinen Funktion von Vitamin D verantwortlich, deren Wirkungen gewebespezifisch über den Vitamin D Rezeptor (VDR) vermittelt werden. Durch die hochaffine Bindung von Calcitriol an den VDR können direkt und indirekt über 1000 verschiedene Gene reguliert werden17. Darunter finden sich Gene, die für die Funktion des Immunsystems, die zelluläre Stressantwort und DNA-Reparaturmechanismen mitverantwortlich sind17. Man nimmt an, dass eine gewebespezifische Regulation ausgewählter Gene dazu führt das gezielt die Teilung von Krebszellen gehemmt oder die Differenzierung von Krebszellen aktiviert wird. Zudem kann über den VDR das Immunsystem moduliert werden30. Es ist bekannt dass ein aktives Immunsystem die Entstehung von Krebs durch eine frühe Erkennung und Zerstörung von Krebszellen verhindern kann.

8.2 Vitamin D Mangel und Krebs

Eine Vielzahl von wissenschaftlichen Berichten, Studien und Metaanalysen haben gezeigt, dass eine Verbindung zwischen Vitamin D Mangel und dem vermehrten Auftreten und dem aggressiveren Verlauf von Krebserkrankungen besteht7, 18, 31-47. Es gibt offensichtlich eine inverse Korrelation zwischen Krebsrisiko und Vitamin D Status. Eine Vitamin D Supplementierung kann deshalb bei manchen Krebsarten positive Auswirkungen auf den Therapieerfolg (Gesamtüberleben, Ereignisfreie Zeit, Auftreten von Metastasen) haben.

Viele Quellen behaupten es fände sich bei neu diagnostizierten Krebspatienten häufig ein Vitamin D Mangel7, 48. Dies ist allerdings auch bei der Gesamtbevölkerung der Fall. In Deutschland haben 16% der Erwachsenen einen Vitamin D Mangel. In Deutschland haben 78%3 und weltweit haben 88%20 der Erwachsenen keine ausreichende Versorgung mit Vitamin D. Generell hat sich der Vitamin D Status als unabhängiger Prädiktor für das Gesamtüberleben von Patienten mit Brustkrebs33, 34, 38, Darmkrebs39, 41, 42, 49, Bauchspeicheldrüsenkrebs46, 47und einigen anderen Krebsarten35, 45, 50, 51 erwiesen.

8.3 Generelles Krebsrisiko

Die Cochrane Collaboration stellte 2014 in einer sehr großen Metaanalyse von 56 randomisierten Studien mit insgesamt 95.491 erwachsenen Teilnehmern einen statistisch signifikanten inversen Einfluss der Vitamin D Supplementierung auf die Krebsmortalität fest37. Laut eine Metaanalyse von 26.018 Erwachsenen zwischen 50 und 79 Jahren, bei einer medianen Beobachtungszeit zwischen 4,2 und 15,8 Jahren, hatten Menschen mit Vitamin D Unterversorgung (unter <22,5 nmol/l) und einer vorherigen Krebserkrankung eine um 70% höhere Krebsmortalität32. In einer ähnlichen Studie an 26000 Menschen aus Europa und den USA zeigte sich bei Menschen mit schwerem Vitamin D Mangel (<22 nmol/l) eine ebenfalls um 70% erhöhte Krebsmortalität im Vergleich zu Menschen mit einem ausreichenden Vitamin D Status (>75 nmol/l)31. Eine Interventionsstudie an Frauen, die älter als 55 Jahre alt waren, zeigte eine deutliche Reduktion (<60%) des Gesamtrisikos an Krebs zu Erkranken52.

8.4 Brustkrebs

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Eine Studie an 2759 postmenopausalen Frauen zwischen 50-74 Jahren zeigte bei Frauen mit Vitamin D Mangel (<30 nmol/l) im Vergleich zu Frauen mit einem ausreichenden Vitamin D Status (>75 nmol/l) ein um 69% erhöhtes Risiko an Brustkrebs zu Erkranken34. Eine Folgestudie des deutschen Krebsforschungsinstituts in Heidelberg zeigte ein um 55 % erhöhtes Brustkrebsrisiko33. Beide Studien zeigten einen hochsignifikanten Trend mit einer inversen Korrelation zwischen Brustkrebsrisiko und Vitamin D Status33, 34. Diese inverse Korrelation legt auch eine Untersuchung an jüngeren Frauen nahe38. Bei 512 Frauen mit Brustkrebs in einem frühen Stadium war eine Vitamin D Unterversorgung (<50 nmol/l) im Vergleich zu einem ausreichendem Vitamin D Status (>75 nmol/) mit einem signifikant häufigeren Auftreten von Metastasen (94%) und einer signifikant erhöhten Mortalität (73%) verbunden40.

8.5 Gastroinestinale Tumoren

Darmkrebs

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen des Menschen. Es konnte gezeigt werden, dass die autokrine Funktion von Vitamin D direkt auf das Darmepithel wirkt. Die epigenetische Regulation des Vitamin D Stoffwechsels und seine Auswirkungen auf die Teilung und Differenzierung von Darmzellen, sowie das Auslösen des programmierten Zelltods (Apoptose53) spielen bei der malignen Progression von Darmkrebszellen (Metastasierung und Angiogenese28) eine (mit-)entscheidende Rolle54. Eine Studie an 193 Frauen mit und 386 Frauen ohne Darmkrebs im Alter zwischen 46-78 Jahren zeigte einen hochsignifikanten Trend mit einer inversen Korrelation zwischen Darmkrebsrisiko und Vitamin D Status, vor allem bei älteren Frauen (>60 Jahre)39. Zwei Metaanalysen bestätigen diese hochsignifikante inverse Korrelation zwischen Vitamin D Status und dem Auftreten von Darmkrebs41, 42. Menschen mit Vitamin D Mangel (<30 nmol/l) haben demnach im Vergleich zu Menschen mit einem ausreichenden Vitamin D Status (>82 nmol/l) ein um ca. 50% erhöhtes Risiko an Darmkrebs zu Erkranken41, 42.

Pankreaskrebs

Tumoren der Bauchspeicheldrüse sind die viert häufigste Krebsart in den USA, mit generell sehr schlechten Überlebensraten54. Pankreaszellen nutzen die autokrine Funktion von Vitamin D. Maligne Pankreaszellen haben deutlich weniger Vitamin D Rezeptoren und Vitamin D hemmt normalerweise Ihre Zellteilung54. Im Vergleich zur Monotherapie verstärkte die Kombination von Vitamin D und dem Chemotherapeutikum Gemcitabin die Apoptoserate in Pankreaszellen und reduzierten das Tumorvolumen in vivo55. In einer retrospektiven Analyse von 2 Kohortenstudien an mehr als 130.000 Personen zwischen 38-75 Jahren mit einem Beobachtungszeitraum von mehr als 16 Jahren zeigte sich bei Menschen mit einer geringen Vitamin D Supplementierung (<150 IE/d pro Tag) ein im Vergleich zu Menschen mit einer höheren Vitamin D Supplementierung (450-600 IE/d) um 41% erhöhtes Risiko Bauchspeicheldrüsenkrebs zu entwickeln46. Eine Metaanalyse mit etwa 1600 Personen und einer medianen Beobachtungszeit von ca. 14 Jahren zeigte, dass Menschen mit einer Vitamin D Unterversorgung (<50 nmol/l) im Vergleich zu Menschen mit einem ausreichendem Vitamin D Status (>75 nmol/) ein signifikant erhöhtes Risiko (29%) haben an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu Erkranken47. Die beiden letztgenannten Analysen zeigten beide eine hochsignifikante inverse Korrelation zwischen Vitamin D Status und dem Auftreten von Bauchspeicheldrüsenkrebs46, 47.

8.6 Weitere Krebsarten

Eine Studie an 983 neu diagnostizierten Patienten mit non-Hodgkin Lymphom untersuchte den Zusammenhang zwischen Vitamin D Status und dem Gesamtüberleben (OS) bzw. dem Ereignis-freien Überleben (EFS)50. Während des Beobachtungszeitraums kam es zu 193 Todesfällen und 404 Ereignissen. Bei einzelnen Subgruppen und Patienten mit Vitamin D Unterversorgung (<60 nmol/l) waren das EFS und OS im Vergleich zu Patienten mit einem ausreichendem Vitamin D Status (>62,5 nmol/) signifikant niedriger50.

In einer Analyse von etwa 19.000 (gesunden) Männern mittleren Alters wurden in einem Beobachtungszeitraum von 13 Jahren 149 Prostatakrebs-Fälle festgestellt. Männer mit einem Vitamin D Status unter dem Median hatten ein um 70% höheres Risiko an Prostatakrebs zu erkranken als Männer mit einem Vitamin D Status oberhalb des Medians35. Außerdem konnte gezeigt werden, dass ein geringerer Vitamin D Status mit einem aggressiveren Verlauf und einem tendenziell früheren Auftreten von Prostatakrebs einhergeht35.

Bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs in einem frühem Stadium waren EFS und OS bei Patienten mit niedrigem Vitamin D Status im Vergleich zu Patienten mit hohem Vitamin D Status signifikant geringer51. Eine (allerdings nicht signifikante) Tendenz für einen solchen Zusammenhang zeigte sich auch für Menschen mit Mundhöhlenkarzinomen und Speiseröhrenkrebs44.

Eine Studie an 197 Patienten mit Magenkrebs zeigte eine inverse Korrelation zwischen Vitamin D Status und dem klinischen Stadium sowie dem Auftreten von Metastasen in den Lymphknoten45. Während des 4 Jahre andauernden Beobachtungszeitraums starben 57.8% der Patienten mit niedrigen Vitamin D Werten (<50 nmol/l) im Vergleich dazu starben lediglich 43% der Patienten mit einem höheren Vitamin D Status (>50 nmol/)45.

9 Zusammenfassung – Vitamin D und Krebs

Insgesamt sind die zahlreich vorliegenden Studien zum Thema Vitamin D und Krebs qualitativ hochwertig. Die wissenschaftliche Evidenz zur Korrelation zwischen Vitamin D Unterversorgung und dem Auftreten von vielen verschiedenen Krebserkrankungen, ihrem aggressiveren Verlauf, sowie dem Einfluss auf das Gesamtüberleben ist dementsprechend hoch und überzeugend. Wissenschaftliche Studien zeigen eine inverse Korrelation zwischen Vitamin D Status und dem Auftreten von Brustkrebs, Darmkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Es ist davon auszugehen, dass eine weltweite verbreitete Unterversorgung mit Vitamin D besteht. Es zeigt sich generell eine um bis zu 90% höhere Gesamtmortalität bei Menschen mit Vitamin D Unterversorgung. Für eine Vielzahl verschiedener von Krebserkrankungen konnte ein Zusammenhang zum Vitamin D Status gezeigt werden. Die Krebsmortalität ist bei Menschen mit schwerem Vitamin D Mangel um bis zu 70% erhöht.

Eine Vielzahl von wissenschaftlichen Berichten, Studien und Metaanalysen haben gezeigt, dass eine Verbindung zwischen Vitamin D Mangel und dem vermehrten Auftreten und dem aggressiveren Verlauf von Krebserkrankungen besteht. Diese Effekte werden oft erst nach relativ langen Beobachtungszeiten (mehrere Jahre) deutlich. Zudem hat sich der Vitamin D Status als unabhängiger Prädiktor für das Gesamtüberleben von Patienten mit Brustkrebs, Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und einigen anderen Krebsarten erwiesen.

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